In den Schuljahren 2005-2008 arbeitete die Wilma-Rudolph-Oberschule zusammen mit den Partnerschulen in Oslo/Norwegen und Laredo/Spanien an einem Projekt zur Nachhaltigkeit. An der Wilma-Rudolph-Oberschule beschäftigen wir uns in 2006-07 mit dem Thema Autoverkehr und Klimawandel. Der Arbeitslehrekurs baute ein Auto auf einem schmelzenden Eisberg und verschiedene Englischklassen entwickelten Poster, z.B. über CO2 Emissionen.
Im Schuljahr 2006-2007 arbeitete die Wilma-Rudolph-Oberschule zusammen mit den Partnerschulen in Oslo/Norwegen und Laredo/Spanien an einem Projekt zum Klimawandel. Alle Schulen erarbeiteten Poster zu besonderen Unterthemen. In Oslo erstellten die Schüler Informationsmaterial zu Heizung und Klimawandel, in Laredo zu Flugverkehr und Klimawandel.
In Berlin beschäftigen wir uns mit dem Thema Autoverkehr und Klimawandel. Im Folgenden wollen wir den Fortgang unserer Arbeit in diesem Halbjahr dokumentieren.
Am 26.2.07 besprach Frau Salzmann von der Verbraucherzentrale Bundesverband mit den Schülern des Wahlpflichtfachs 9 Arbeitslehre den Einfluss von Verkehr auf die Umwelt und regte den Bau eines Modells für eine Ausstellung an. Drei Tage später besprach sie in englischer Sprache mit den Schülern des Europakurses dieselbe Problematik und wie man Informationen zu diesem Thema auf Postern darstellen könnte.Der Arbeitslehrekurs entwickelte Ideen für eine Skulptur, die als Blickfang unserer Ausstellung dienen soll. Aus den Gedanken, ein Auto auf einen Podest zu stellen und Eisberge darzustellen, wurde die Entscheidung, ein Auto auf einem schmelzenden Eisberg zu bauen. Entwürfe für unser Auto wurden geschaffen, deren elektronische Effekte natürlich mit Solarenergie versorgt werden sollten.
Während die 10.Klassen ihre Präsentationsprüfungen für den mittleren Schulabschluss hatten, bereiteten wir die Unterkonstruktion des Eisbergs und die Silhouette unseres Sportwagens vor. Wenig aufregend, aber sehr zeitintensiv war das Bekleben des Eisbergskeletts, das aus Holzlatten und Sechseckdraht aufgebaut ist. Inzwischen ist die letzte Papierlage, eine weiß beschichtete Makulaturtapete, als Objektoberfläche schön faltig und rissig aufgetragen.
Das Auto sollte auch aus Papiermache gebaut werden. Work in progess bedeutet auch immer neue Entscheidungsprozesse. Stellen wir die zwei Seitenteile stabil auf und verbinden sie mit Drachenstoff? (Denn davon ist noch ein Rest da.) Nein, wir nehmen Sperrholz, davon ist auch noch ein Rest da, und darauf können wir gut Material befestigen. Nun sieht unser Auto also ein bisschen eckig aus. Aber wir haben auch nur noch fünf Wochen Zeit!
Wie wird eigentlich die elektronische Schaltung aufgebaut?
Die Klasse 11.1 beschäftigte sich in Englisch mit schmelzenden Gletschern und entwickelte individuell Poster. Es wurden aussagekräftige Diagramme im Internet gefunden, eindrucksvolle Gletscherbilder aus verschiednen Jahren werden von vielen Umweltorganisationen zur freien Benutzung angeboten. Für unsere norwegischen und spanischen Partner sind die englischsprachigen Versionen, für unsere Ausstellung im Haus der GSW brauchen wir deutschsprachige Varianten. Der Europakurs bearbeitet Poster zum Thema "Alternative Antriebe für Fahrzeuge" oder "Verbrauchsenkende Fahrweisen" oder "Forderungen an Fahrzeughersteller" und "Forderungen an Politiker". Der GA Kurs in Klasse 10 stellt Anregungen auf einem Poster dar, die die Süddeutsche Zeitung unter dem Titel "Mein Tag mit CO2" publizierte.
Inzwischen wissen wir, dass unsere Ausstellung am 4. oder 5. Juni im GSW-Haus in der Kochstr. 22 in Berlin Kreuzberg eröffnet werden soll, zeitnah an die G8 Sitzung in Heiligendamm. Es werden Politiker kommen, mit denen wir Schüler diskutieren wollen. Denn unsere Forderungen sollen nicht nur unsere Poster schmücken, sondern dazu beitragen, dass unsere Zukunft auf unserem Planeten gesichert wird.
Die elektronischen Schaltungen
Unsere erste Idee war, einen Betrieb in Zehlendorf zu finden, der bereit gewesen wäre, uns eine Schaltung nach unseren Vorstellungen zu entwerfen. Wir hätten die Schaltung dann gebaut und Auszubildende hätten mit uns an drei Projekttagen die Schaltung überprüft und ausstellungsreif gestaltet. Aber die Betriebe haben ihre Ausbildung ausgelagert oder sie haben so enge Ausbildungspläne, dass unsere Sonderaufgabe nicht mehr hineinpasst. Herr Tysar von der Siemens Berufsschule unterstützt uns und hilft uns, fertige Schaltungen aus dem Elektronikhandel für unsere Bedürfnisse umzuwandeln.
In diesem Bild kann man einen Vorversuch mit einer handelsüblichen Lauflichtschaltung sehen (Mitte), die Timo sorgfältig zusammengebaut hat. Die weißen Kabel verbinden vier Leuchtdioden (LED) in Reihe, zusätzlich einen Widerstand, sowie als Schalter einen Transistor. Der Transistor erhält an der Basis einen Impuls von der Lauflichtschaltung. Um genügend Strom für die vier extrastark leuchtenden LEDs zu haben , sind sie separat an den Transformator (12V) angeschlossen. Die gelben Kabel bilden baugleich eine zweite LED-Gruppe. Oben im Bild kann man eine kleine Platine sehen, auf die Frederik eine solche Schaltung auf kleinem Raum zusammen gelötet hat.
Wir haben die Schaltung über Nacht laufen lassen, um zu testen, ob sie eine lange Zeitspanne ohne Schaden übersteht.
Sechs LED-Gruppen können wir schalten. Der Eisberg, den Paul, Marco, Matthias und Hakon mit mancher kleinen Kleister- und Papierschlacht mühsam zusammengeklebt haben, hat vier Schmelzrinnen, in denen Schmelzwasser ablaufen soll. Vier Leuchtdioden in einer Rinne sollen nacheinander aufleuchten und so das fließende Wasser symbolisieren. Der Impuls der fünften und sechsten LED soll in den Häusern, die Ines, Lucas und Julia gebaut haben, rote LEDs aufleuchten lassen. Man kann das gut im Bild oben sehen.
Der schwarz-weiße Mann, den wir im letzten Jahr in der Projektwoche hergestellt hatten, hat jetzt eine Blinkschaltung eingebaut bekommen. Wir können sie auch schon mit einem Intervallschalter ein- und ausschalten. Und, was wieder ein kleiner, erfolgreicher Schritt zum wirklichen Ausstellungsaufbau ist, wir können diese zwei Schaltungen mit dem Netzteil betreiben. Das Netzteil soll einmal alle Schaltungen mit Strom versorgen und es soll das ohne Schaden drei Wochen lang können.
Die 16 LEDs im Eisberg sind miteinander verbunden und können angesteuert werden, aber wir konnten sie noch nicht mit der Lauflichtschaltung verbinden. Es ist erstaunlich, wie lange alle Arbeiten dauern. Auch im Auto sind die LEDs für Blinker und Rücklicht installiert und Kevin, Marcel und Christopher haben die Kabel verlegt. Die Rücklichter kann man anschalten, indem man seine Hand auf einen lichtempfindlichen Widerstand hält. Aber wir wollen sie ausschalten können. Herr Tysar von Siemens wird uns helfen, die Schaltung zu invertieren (umzukehren). Die Scheinwerfer müssen noch eingebaut werden und mit einer Blitzlichtschaltung verbunden werden. Die Schaltung für die Blinker, eine astabile Kippschaltung, ist uns kaputt gegangen und wir haben den Fehler noch nicht gefunden. Janis wird auch noch die Radkappen fertig machen, von denen eine durch einen solarbetriebenen Motor gedreht werden sollte. Ob wir das alles schaffen werden?
Donnerstag muss alles miteinander verbunden werden und über Nacht getestet werden. Es ist also noch viel zu tun. Heute haben schon Timo, Julia und Frederik trotz Hitzefrei bis in den Nachmittag hinein gebaut.
Von unseren norwegischen Partnern haben wir auch schon Poster zu ihrem Thema "Heizung und Klimawandel" erhalten, sowie einen interessanten Poster mit Fotomontagen auf Postkarten, die sie zusammen mit Schülern unserer spanischen Partnerschule bei einem Workshop in Oslo erstellt haben.
Streichen und Löten | Unsere Skulptur ist schon fast fertig. | Auto, Eisberg, Mann, Poster - es ist geschafft! |
Verladen der Objekte | Aufbau der Ausstellung | Das Foyer im Alltag |
Wir danken ganz besonders der Verbraucherzentrale Bundesverband, die für uns die Organisation der Ausstellung, die Luftballonaktion und die Pressarbeit übernahmen; besonderer Dank gilt dabei Frau Salzmann, die uns durch das Projekt hervorragend begleitet hat. Wir bedanken uns bei der GSW als den Gastgebern, die sowohl das Foyer für die Ausstellung zur Verfügung stellte, als auch ein Büfett für alle Besucher spendierte.
Unsere Ausstellung im Rathaus Steglitz
Wir kleben, bohren, sägen, löten, streichen, entwickeln und testen: (v.l.n.r:)Timo, Frederik, Kevin, Marco, Marcel, Christopher, Matthias, Paul; Julia, Ines, Lukas. Hakon und Janis fehlen leider.
Betreuung des Projekts, Texte und Photos von R. Bernegg
COMENIUS Projekt - Autoverkehr und Klimawandel
For Mary's birthday